DARAUF SOLLTEST DU BEI (D)EINEM TÄTOWIERER ACHTEN

VERTRAUEN IST ALLES — DARAUF SOLLTEST DU BEI (D)EINEM TÄTOWIERER ACHTEN

Sich von jemandem tätowieren zu lassen ist eine sehr persönliche, intime Situation. Da gehört viel Vertrauen beiderseits dazu und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wir geben dir ein paar Tipps, wie du dich am besten vorbereitest und den/die passende/n TätowiererIn findest: 

Schritt 1: Mach dich schlau

Die meisten Artists haben ein Instagram-Profil oder eigene Websites, auf denen sie ihre Arbeit, aber vielleicht auch mal sich selbst zeigen. Verschaffe dir darüber schonmal einen ersten Eindruck. Natürlich sollte dir vor allem die Arbeit und der Stil gefallen. Manchmal verraten einzelne Postings oder eine „About me“ Seite aber auch etwas über den Artist und was sich für ein Mensch dahinter verbirgt. Hier solltest du einen möglichst guten Eindruck von ihr oder ihm haben. Checke auch die Präsenz des Studios, in dem der/die TätowiererIn arbeitet. Auch hier solltest du schonmal Lust bekommen, das Studio zu besuchen. 

Du kannst den Artist oder das Studio auch einfach mal bei Google eingeben und schauen, was neben den offiziellen Präsenten im Web so darüber zu finden ist. Ob Presse-Artikel, Nennungen in Online-Magazinen, Blogs oder Bewertungen und Rezensionen. All das gibt Aufschluss darüber, ob es sich um einen seriösen Artist handelt und ob du hier als Kunde gut aufgehoben bist. 

Schritt 2: Trete in Kontakt 

Im nächsten Schritt trittst du mit dem Artist in Kontakt. Zum einen, um deine Tattoo-Idee zu erklären und einen Termin auszumachen. Zum anderen, um über diesen Weg nochmal konkreter festzustellen, ob du dich gut aufgehoben fühlst. In machen Fällen läuft der erste Kontakt über ein Studio und nicht direkt über den Artist (bei uns zum, Beispiel). Das ist aber nicht schlimm und kann auch aufschlussreich für dich sein. Wie geht man mit dir um, wie fühlst du dich als Kunde behandelt und wie sind die Konditionen? Bei all diesen Punkten solltest du ein rundum gutes Gefühl haben. Wird auf deine Idee eingegangen, werden Fragen deinerseits komplett beantwortet und ggf. Preise transparent aufgeschlüsselt? Wenn nein, dann solltest du da entweder dran bleiben und auf die komplette Beantwortung bestehen. Oder du solltest daraus ziehen, dass es zwischen dir und dem Studio/dem Artist nicht passt. 

Wenn das an der Stelle noch schwer einzuschätzen ist, kannst du auch einfach mal den Hörer in die Hand nehmen und bei dem Artist oder im Studio anrufen. Stelle deine Fragen oder lass dir einfach nochmal den Ablauf des Termins erklären. Egal, was du fragst, man sollte freundlich mit dir umgehen und einen kompetenten Eindruck hinterlassen. 

Oder du gehst noch einen Schritt weiter und schaust einfach mal in dem Studio vorbei und verschaffst dir einen Eindruck der Atmosphäre vor Ort. WICHTIG: Aufgrund der aktuellen Corona-Regelungen kann es in manchen Studios sein, dass Walk-Ins nur bedingt erlaubt sind oder eine bestimmte Anzahl an Personen nicht gleichzeitig im Studio sein können. Mach dich hier also am besten vorher schlau, wie das entsprechende Studio das handhabt, nimm eine Maske und einen Impfnachweis oder ein aktuelles negatives Testergebnis mit. 

Schritt 3: Dein Termin

Wenn du bis hierhin ein gutes Gefühl hattest, ist das schonmal ein gutes Zeichen und du kannst dich auf deinen Termin freuen. Aber auch bei deinem Termin solltest du darauf achten, dass du dich die ganze Zeit wohl fühlst. Ob es um dein vorbereitetes Tattoo in der Vorbesprechung geht – für das dir der Artist genug Zeit geben sollte, es dir anzusehen und über die Details zu sprechen – oder wenn es um die Platzierung des Tattoos geht. Gerade hier ist es wichtig, dass deine Privatsphäre gewahrt wird und du bestimmst, wie und wo du berührt wirst. Natürlich geht es bei manchen gewünschten Tattoo-Platzierungen nicht anders, als das man entsprechend berührt wird. Aber du bist es, der/die hier bestimmt, in welchem Rahmen das in Ordnung ist. Lass dich gerade hier auf keinen Fall zu etwas überreden.

Auch sollte der Platz, an dem du tätowiert wirst und dich ggf. nackt(er) zeigst, geschützt und nicht direkt an einem Durchlauf oder vor einem Fenster sein. Jedes seriöse Studio hat für bestimmte Platzierungen Sichtschütze oder geschütztere private Liegenplätze. Sätze wie „Da musst du jetzt durch“ oder „Hab dich doch nicht so“ sind hier ganz klare No-Gos und sollten dir auf jeden Fall zu bedenken geben. Sei dann nicht scheu und halte dich nicht zurück. Kein Tattoo und keine Kaution sind es wert, dass du dich in so einer Situation falsch behandelt und unwohl fühlst. 

#savespace

Gerade die zuletzt beschriebenen Situationen, werden leider immernoch zu oft von Tätowieren ausgenutzt. Das geht natürlich gar nicht! Aber auch schon wenn du nur mit einem Artist in Kontakt trittst und per Mail oder auf Instagram schreibst, um deine Tattoo-Idee zu erklären, kann es zu (verbalen) Übergriffen kommen. Gehe niemals auf Aufforderungen ein, bei denen es zum Beispiel um bestimmte Fotos geht, die dir in Bezug auf dein Tattoo nicht sinnvoll erscheinen. Und gehe auch niemals auf Vorschläge ein, wie du ein Tattoo alternativ vergüten kannst – durch ein gemeinsames Essen oder ein Date beispielsweise (klingt komisch, aber ist leider tatsächlich Realität). Dies sind klare Red-Flags in der Kommunikation eines Dienstleisters mit seinem Kunden und sollten von dir direkt als Grund erkannt werden, den Kontakt abzubrechen. Informiere dich zum Thema „Tattoo Save Space“ ansonsten via Google, hier findest du schnell Erfahrungsberichte und Bewertungen von Studios und Artists. 

Wenn du die angesprochenen Punkte berücksichtigst, solltest du normalerweise eine gute Tattoo-Erfahrung haben. Eine Garantie gibt es leider nie und sicherlich gibt es einzelne Artists, die im ersten Moment einen guten Eindruck hinterlassen und am Ende dann ein ganz anderes Gesicht zeigen. Wir hoffen aber, dass es sich dabei um die Ausnahmen handelt und du um eine solche Situation herumkommst. 

Wie sind deine Erfahrungen mit Studios und Artists? Hast du vielleicht weitere Tipps für andere, wie man sich schützt? Oder hast du noch Fragen rund um das Thema? Dann schreib es uns in die Kommentare.